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Anregende Vernissage zur Ausstellung Stadtwandel 1990 bis 2025

Studierende der TH erforschten den öffentlichen Raum in Nürnberg und stellten im CPH frische Ideen für die Stadt vor

Die Ausstellung „Stadtwandel 1990–2025“ im Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH) stellt Stadtansichten aus den 90ger Jahren Fotos aus den Jahren 2024/25 gegenüber. 35 Jahre Abstand, dieselbe Perspektive, ein völlig anderes Bild – oder auch nicht. Die Studierenden der Technischen Hochschule Nürnberg, Fakultät Architektur, erforschten im Seminar von Xiaotian Li, Dozentin für Städtebau und Entwerfen, wo und wie sich die Stadt entwickelt hat. Dokumentiert wird dies mit der aktuellen Ausstellung und der dazugehörigen gedruckten Publikation. Die Ausstellung läuft noch bis zum 17. Juni 2025. Die Publikation kann im CPH gegen eine Spende erworben werden.

Vorstellung spannender Projekte und frischer Ideen bei der Vernissage
Die zahlreichen Besucher:innen der Vernissage am 8. Mai erhielten zusätzlich zur Ausstellung einen vertieften Einblick in die Hintergründe der Ausstellung sowie in weitere Ergebnisse und die Zukunft des Lehrforschungsprojekts. Einige Studierende stellen ihre Projekte bzw. ihre Masterarbeiten vor. Frische Ideen und ungewöhnliche Ansätze für eine Stadt im Wandel trafen dabei auf ein sehr aufgeschlossenes und interessiertes Publikum.

Stefan Weinreich stellte in seinem Kurzvortrag über den Aufseßplatz anschaulich dar, wie sich der Platz vom Zentrum der Südstadt zu einem „Baustellenbecken“ gewandelt hat, das leider noch keine positive Perspektive erkennen lässt. Dokumentiert wird das mit Fotos, die in der Ausstellung zu sehen sind.

Zwei Absolventen des Masterstudiums Architektur präsentierten danach ihre Abschlussarbeiten, die sich aus dem Projekt „Stadtwandel“ entwickelt hatten:
 
Stephan Ullrich hatte sich zunächst fotografisch mit der Nürnberger Kinogeschichte befasst. In seiner Masterarbeit, entwickelte er dann Ideen, um ein bestehendes Kino mit einfachen Mitteln in einen flexibel nutzbaren Begegnungsort umzuwidmen. Eine tragende Rolle spielen in seinem Konzept verschiebbare Lastenregale, mit denen sich Räume beliebig gliedern lassen oder auch eine Tribüne aufbauen lässt.

Constantin Halik hatte den Jakobsplatz in der Nürnberger Innenstadt näher untersucht und in seiner Abschlussarbeit die Idee einer Nürnberger Altstadtmoschee herausgearbeitet. Damit plädiert er für die Koexistenz verschiedener Glaubensgemeinschaften im öffentlichen Raum und zeigt, wie durch den stadtplanerischen Weg eine diskriminierungsärmere und teilhabestärkere Gesellschaft möglich sein könnte. Anhand diverser Skizzen seines Moschee-Entwurfs ergab sich das Bild eines ausgesprochen attraktiven, einladenden Gebäudes. Zwar wird die Moschee hier wohl nie gebaut werden, aber für Gesprächsstoff sorgte diese Idee durchaus im Publikum. Das Modell der Moschee war übrigens auf dem Titel des Stadtmagazin „Straßenkreuzer“ im Heft August/September 2024 zu sehen.

Wie können wir den öffentlichen Raum in Nürnberg lebens- und liebenswerter gestalten?
Diese Frage stellten sich Studierende der Fakultäten Architektur und Sozialwissenschaften im Wintersemester 2024/25. Unter dem Motto „Wir.machen.Stadt/Wir.machen.Nürnberg“ entwickelten sie gemeinsam mit Bürger:innen, lokalen Vereinen, Ämtern und weiteren Akteur:innen realisierbare architektonische Konzepte für mehrere Nürnberger Plätze. Darunter war auch der Jakobsplatz und insbesondere der Standort der dort ansässigen Paulus Buchhandlung. Interessen der Stadt - zahlreiche Events und Märkte –konkurrieren mit den Interessen der Paulusschwestern, ihre Buchhandlung sicht- und auffindbar zu machen. Julia Geilersdorfer und Dominik Petrinec stellten bei der Vernissage diverse Möglichkeiten vor, die die Studierendengruppe herausgearbeitet hat. Zum Beispiel ein besonderes Lichtkonzept oder die Idee eines Pop-up-Cafés unter den Arkaden. Schwester Verena von den Paulusschwestern sieht es als „ein großes Glück“, dass die Studierenden mit dem Projekt auf die Buchhandlung zukamen. Und wie es aussieht, werden einige Ideen tatsächlich umgesetzt werden.

Ein erfüllender Abend
Nach den anregenden Vorträgen ging es in den informellen Teil des Abends bei Häppchen und Getränken über. Die Früher-Heute-Bilder der Ausstellung führten zu angeregten Gesprächen und zahlreiche Besucher:innen suchten auch den Austausch mit den Studierenden.

Fazit: Ein erfüllender und spannender Abend für alle Anwesenden, darunter auch die Dozentin Xiaotian Li und Alina Burose, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fakultät Architektur der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und die Studierenden 
 

Ausstellung noch bis 17.06.2025
Mo. bis Fr., 8 - 20 Uhr // Sa. und So. sowie Pfingstferien (09.-17.06.2025) auf Anfrage

© CPH

Blick durchs Publikum zur Projektion: Eine moderne gläserrne Moschee auf einem Altstadtplatz

© CPH

Schwester Verena von den Pauslus-Schwestern steht neben einer Wand mit Notizen zur Paulus Buchhandlung

© CPH

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Portraitaufnahme von Frau Kaiser

Susanne Kaiser

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