Am 03.12.2024 verlieh der Bundesausschuss Politische Bildung (bap) in Lutherstadt Wittenberg zum achten Mal den bap-Preis Politische Bildung. Ein Preis ging an das Projekt „Wie geht Demokratie?“ in dessen Rahmen die Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH) fünf Arbeitsbücher und weitere Materialien zur Demokratiebildung erstellt hat. Der Preis Politische Bildung wird vom Bundesausschuss Politische Bildung (bap) e.V. mit Förderung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) verliehen. Insgesamt haben sich 76 Projekte der politischen Bildungsarbeit für den diesjährigen Preis beworben.
Der bap-Preis Politische Bildung wurde zum achten Mal verliehen. Der Bundesausschuss Politische Bildung (bap) zeichnete vier Projekte aus, wobei sich unabhängig voneinander zwei Einrichtungen im Rahmen des Projekts „Wie geht Demokratie? Inklusive Demokratiebildung für Jugendliche und junge Erwachsene mit geistiger Behinderung“ beworben hatten und jetzt einen Preis teilen: Die Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus und das Nell-Breuning-Haus in Herzogenrath.
Für das Caritas-Pirckheimer-Haus nahmen Akademiedirektor Dr. Siegfried Grillmeyer und Marica Münch teil, die als Projektvertreterin den Preis entgegennahm. Der bap-Preis Politische Bildung ist für den CPH-Direktor eine Würdigung der ressortübergreifenden Arbeitsweise der Akademie CPH:
„Für mich ist es besonders erfreulich, dass bei diesem Projekt in unserem Haus der jahrzehntelange Bereich politischer Bildung mit dem noch jüngeren Schwerpunkt Inklusion zusammengefunden hat. So ist es auch eine Auszeichnung der ressortübergreifenden Arbeitsweise, die unsere Akademie prägt – und damit des gesamten Referent:innenteams.“
Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen eines Festakts in der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e.V. in Lutherstadt Wittenberg. Grußworte sprachen unter anderem Carsten Schneider, Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, und Jann-Knut Büttner für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ. Dr. Uta Bretschneider, Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, hielt einen inhaltlichen Impuls. Die Würdigung der Preisträgerprojekte erfolgte durch Sarah Laukamp, Fachbereichsleitung Förderung der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).
„Wie geht Demokratie?“ im Caritas-Pirckheimer-Haus: Veröffentlichungen zur Förderung politischer Teilhabe
Wer sich in Politik und Demokratie engagieren will, muss sich auskennen. Dies gilt auch für Jugendliche und junge Erwachsene mit Lernschwierigkeiten. Das Projekt „Wie geht Demokratie?“ zielt darauf ab, Jugendliche und junge Erwachsene mit Lernschwierigkeiten „fit“ für Demokratie zu machen – denn: Nur wer sich auskennt, kann mitmachen. Es bestärkt junge Menschen mit Betreuungsbedarf darin, ihre Grundrechte wahrzunehmen. Sie sollen für Ihre Bedürfnisse und Interessen selbstständig eintreten.
Das Caritas-Pirckheimer-Haus liefert dafür das konkrete Handwerkszeug zur politischen Teilhabe.
Es reicht nämlich nicht aus, „nur“ das inklusive Wahlrecht zu haben. Um demokratische Rechte leben zu können, ist es wichtig, gut informiert zu sein. Hier setzt das Caritas-Pirckheimer-Haus ganz konkret an. Es entwickelte fünf Bücher zu verschiedenen Aspekten der Demokratie. Alle in leicht verständlicher Sprache, mit Workshop-Vorschlägen im Buch und mit dazugehörigen Handreichungen. Zusätzlich bietet das Caritas-Pirckheimer-Haus immer wieder praktische Schulungen und Workshops für die Zielgruppen an.
Die Bücher, die in enger Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderungen entstanden sind, nähern sich den Grundfragen politischer Teilhabe: Wie funktioniert der Staat? Wie geht wählen? Welche Rechte habe ich? Wie kann ich alleine oder mit anderen aktiv werden? Wie kann ich Demokratie schützen und stärken? Das Projekt „Wie geht Demokratie?“ in der Umsetzung des CPH vermittelt die nötigen Antworten.
Die Materialien richten sich direkt an Jugendliche und junge Erwachsene mit Lernschwierigkeiten und an Multiplikator:innen. Sie sind ein Erklärstück für Menschen mit und ohne Lernschwierigkeiten und gleichzeitig ein Lehrbuch für Pädagog:innen, die inklusiv arbeiten wollen. „Im Tun gemeinsam lernen“, so lautet die Philosophie dahinter. Mit vielen Handreichungen, Visualisierungen, Hilfsmitteln ist ein kreatives Set an Methoden gepackt.
Um die gewünschte inklusive Ausrichtung der politischen Bildung zu fördern, sind die Bücher und Arbeitsmaterialien öffentlich zugänglich und als PDF downloadbar:
https://www.cph-nuernberg.de/projekte/wie-geht-demokratie.
Im Rahmen des Projekts sind im CPH diese fünf Bände entstanden:
- Demokratie und ich
- Wie geht wählen?
- Vielfalt in der Demokratie
- Meine Rechte in der Demokratie
- Demokratie stärken und schützen
„Wie geht Demokratie? Inklusive Demokratiebildung für Jugendliche und junge Erwachsene mit geistiger Behinderung“ ist ein Projekt der AKSB – Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik Deutschland e.V. an den Modellstandorten Bildungs- und Begegnungsstätte Nell-Breuning-Haus e.V., Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus gGmbH und Akademie Klausenhof, Hamminkeln.
Inklusion – wichtiges Thema der Bildungsarbeit im Caritas-Pirckheimer-Haus
Das Projekt „Wie geht Demokratie?“ ist eines von mehreren großen Inklusionsprojekten im CPH. Bibel in Leichter Sprache (seit 2013) und Kultouren für alle (seit Ende 2019) sind weitere Meilensteine auf dem Weg zu einer Akademie für Alle. Auch inklusive historisch-politische Bildung gehört seit 2016 fest ins Bildungsangebot der Akademie CPH. Hierfür wurde eigens die Publikation "Der Nationalsozialismus. Ein Handbuch für politische Bildung in leicht verständlicher Sprache" als Anleitung für einen Workshop erarbeitet.
Preis Politische Bildung 2024 – „Zukunft bilden: Demokratie in Zeiten von Transformation“
Welche Potenziale und Möglichkeiten zur Gestaltung der Zukunft und herausfordernden Transformationen liegen in der politischen Bildung? Mit dieser zentralen Frage lobte der Bundesausschuss Politische Bildung (bap) e.V. den Preis Politische Bildung 2024 aus. Freie Träger, Einrichtungen, Initiativen, Vereine, Verbände und gemeinnützige Organisationen der politischen Jugend- und Erwachsenenbildung wurden zur Beteiligung am Wettbewerb eingeladen.
Der bap-Preis Politische Bildung 2024 suchte nach Projekten, Veranstaltungsreihen, Seminaren oder Aktionen der politischen Bildung, die in besonderer und innovativer Weise Transformationsprozesse aufgreifen, die Herausforderungen für die Demokratie beleuchten und deren Wert vermitteln. Im Mittelpunkt des politischen Bildungsangebots sollte außerdem stehen, dass die Teilnehmenden in ihrem Umgang mit Transformationen sowie in ihrer politischen Selbstwirksamkeit und Gestaltungskompetenz gestärkt werden. Insgesamt 76 Projekte der politischen Bildungsarbeit haben sich beworben. Eine Jury hat aus diesen Bewerbungen drei gleichberechtigte Preisträger (Preisgeld je 3.000 €) und einen Sonderpreisträger ausgewählt.
Der „bap-Preis Politische Bildung“ wird seit 2009 vom Bundesausschuss Politische Bildung e.V. (bap) alle zwei Jahre mit Unterstützung durch und in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) vergeben. Er wird mit einem jeweils wechselnden thematischen Fokus ausgeschrieben.
Mit dem „Preis Politische Bildung“ sollen die besonderen Leistungen, die in der politischen Bildung für die Gesellschaft erbracht werden, hervorgehoben und gewürdigt werden.
https://www.bap-politischebildung.de/ueber-den-preis-politische-bildung/bap-preis-politische-bildung-2024/