Referent:in
- Dipl.-Theol. Johannes Schleicher, Nürnberg
Eine „unbekannte Verrückte“ (Charles de Gaulle)
„La vierge rouge“, „Rote Jungfrau aus dem Stamme Levi“, „Kategorischer Imperativ in Unterröcken“ – solche ihr angehängten Spitznamen lassen erkennen, dass das Leben dieser höchst ungewöhnlichen Frau zu Ärgernis und spöttischer Anerkennung herausforderte. Simone Weil (1909–1943), eine zierliche Gestalt in eine düstere Pelerine gehüllt, viel rauchend, sich selbst auf einen Tagessatz von drei Franc beschränkend, suchte Berührung mit den leidenden Menschen, „weil ich sie kennenlernen möchte, um sie so zu lieben, wie sie sind“. Neben ihrer politischen und sozialen Aktivität verfolgte sie mit gleicher Hartnäckigkeit die Suche nach der Wahrheit, die schließlich nach einem ekstatischen Visionserlebnis in einen mystischen Katholizismus mündete, ohne dass sie sich zur Taufe und damit zum Eintritt in die katholische Kirche entschliessen konnte.
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