Referent:in
- Dr. Bernd Buchner, Historiker und Journalist
Festspielgeschichte zwischen Blutmythos, völkischem Ungeist und demokratischer Erneuerung
Richard Wagner (1813-1883) hatte zeitlebens ein schillerndes Religionsverständnis. Antikatholisch, aber auch nicht wirklich protestantisch, schuf er für die Bayreuther Bühne mit "Parsifal" ein Festspiel, das eine Art Mitleidsreligion mit rassistischem Blutmythos verband. Nach dem Tod des Komponisten verdichteten die Festspiele Wagners kunstreligiöse Vorstellungen zu einer Bayreuther Theologie, die das ideologische Rüstzeug für den Aufstieg des Nationalsozialismus lieferte: völkisch, nationalistisch, stramm judenfeindlich. Diese Ideologie schien nach 1945 erledigt zu sein, doch in Spurenelementen tauchte der Altbayreuther Ungeist immer wieder auf dem Grünen Hügel auf – bis heute.
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