ISBN978-3-89974233-6
Erscheinungsjahr2006
Seitenzahl256
Preis17,40 Euro
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AutorMartin Kaiser
Interkulturelle Begegnung und interreligiöser Dialog in der politischen Bildung
Über das Buch
Der Band fasst die Erfahrungen mehrerer internationaler Projekte zusammen: Teilnehmende aus Deutschland, Nordirland, Israel, Palästina und Ägypten erprobten Methoden des interkulturellen Lernens und interreligiösen Dialogs. In neun Kapiteln vermittelt der Autor Einblicke in Konzept, Umsetzung und Evaluation der Veranstaltungen. Politische Bildung wird mit ihrem gestalterischen Potenzial erfahrbar; interkulturelles Lernen wird in all seiner Brisanz und Vielschichtigkeit veranschaulicht; interreligiöser Dialog wird als besondere Form des interkulturellen Lernens vermittelt. Kein Buch der fertigen Rezepte; aber eines, das aufzeigt, wie brandaktuelle politische Herausforderungen und heiße Konflikte im Kontext von Seminaren aufgegriffen und bearbeitet werden können. Gezeigt wird, wie Frieden im Kleinen für die Lösungen im Großen erprobt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort und Einführung
„Looking for trouble?“
Interkulturelles Lernen und interreligiöser Dialog in der Projektarbeit mit Ländern des Nahen Ostens
I. „Looking for trouble.“ Statements zu gewagten Projekten
II. Zu Struktur und Aufbau dieses Buches
III. Dialog und Streitkultur. Zur Debatte um das interreligiöse Zusammenleben in der deutschen Gesellschaft
IV. Begegnung und Spiritualität. Zur Entwicklung von interreligiösem Dialog und internationalem Austausch im Hedwig-Dransfeld-Haus
V. Bildung und Begegnung. Zur internationalen Arbeit im Hedwig-Dransfeld-Haus
Kapitel 1
Guter Wille schafft noch kein Projekt.
Institutionelle und konzeptionelle Voraussetzungen
1.1 Wer wagt, gewinnt? Die Entstehung der gemeinsamen Projekte
1.2 In jedem Land ein kleiner Stern. Arbeitsansätze und Konzepte der Partnerinstitutionen
1.3 Ohne Moos nix los. Die Finanzierung der Projekte aus nationalen und internationalen Fonds
1.4 Alles wirkliche Leben ist Begegnung. Veranstaltungen und Trainingsprogramme im Rahmen der Projekte
1.5 Der mühsame Weg nach Deutschland. Politische und administrative Hindernisse für Gruppen aus Ägypten und Palästina
2. Kapitel
Heiße Themen – heikle Fragen.
Dialog zwischen Religionen und Kulturen im internationalen Bezugsrahmen
2.1 Ausländerfeindlichkeit und Einheitsalltag. Gesellschaftliche Erfahrungszusammenhänge der deutschen Teilnehmenden
2.2 Verordnete Demokratie und Dorfgeschehen. Gesellschaftliche Erfahrungszusammenhänge der ägyptischen Teilnehmenden
2.3 Siedlungsstreit und Attentate. Gesellschaftliche Erfahrungszusammenhänge der israelischen Teilnehmenden
2.4 Vergessenheit und Ausgangssperre. Gesellschaftliche Erfahrungszusammenhänge der palästinensischen Teilnehmenden
2.5 Friedensplan und Angst vorm Rückschlag. Gesellschaftliche Erfahrungszusammenhänge der englischen und nordirischen Teilnehmenden
2.6 Rückschlüsse für die interkulturelle und politische Bildungsarbeit
3. Kapitel
Die Wahrheit erben. Zum Umgang mit Geschichte im interkulturellen Lernprozess
3.1 Wie wir wurden, wer wir sind. Vom biographischen Erleben zur internationalen Geschichte
3.2 Wie wir zeigen, wer wir waren. Vergangenheitsbearbeitung im „Haus der Geschichte“
3.3 Wie wir lernen, was wir wissen. Informationsdefizite und deren Aufarbeitung im Projekt
3.4 Wie wir sagen, was wir denken. Äußerungen und Inhalte eines Schreibgesprächs
3.5 Wie wir (er)leben, was wir fühlen. Gedenkzeremonie in Buchenwald
3.6 Rückschlüsse für die interkulturelle und politische Bildungsarbeit
4. Kapitel
Zeugen des Alltags.
Das Literarische Cafe als Ort des interkulturellen Lernens
4.1 „Ansichten eines Clowns.“ Alltag und Gesellschaft in Deutschland
4.2 „Die Kinder unseres Viertels“. Alltag und Gesellschaft in Ägypten
4.3 „In the Land of Israel“. Alltag und Gesellschaft in Israel.
4.4 „Das Land der traurigen Orangen“. Alltag und Gesellschaft in Palästina
4.5 „Marie. Eine Geschichte aus dem Ort Enniskillen“. Vom Schmerz des Verlustes im Alltag Nordirlands
4.6 Rückschlüsse für die interkulturelle und politische Bildungsarbeit
5. Kapitel
Um Gottes Willen.
Religiöse Identität und interreligiöser Dialog
5.1 Dem Gott, was Gottes ist. Interreligiöser Dialog im Spannungsfeld von öffentlicher Debatte und Analysen der Experten
5.2 Dem Cäsar, was des Cäsars ist. Zum Spannungsfeld von kultureller und religiöser Identität
5.3 Purim-Party und Kiddush. Die jüdische Gruppe sucht ihre Tradition
5.4 Sendungsbewusstsein und allgemeine Menschlichkeit. Spannungsfelder im christlichen Bewusstsein
5.5 Eigenverantwortung vor Allahs Allmacht. Zum Selbstverständnis muslimischer Teilnehmender
5.6 Anpassung und taktisches Kalkül. Ägyptische Christen erleben eine deutsche Moschee
5.7 Turbinenlärm und Lobgesang. Interreligiöse Ansätze in der Flughafenseelsorge
5.8 Ringen um den Minimalkonsens. Die Gestaltung eines interreligiösen Gebetshauses
5.9 Diskurs, Gebet, Begegnung. Zum Konzept interreligiöser Dialogarbeit im Hedwig-Dransfeld-Haus
5.10 Mit Respekt und Sensibilität. Regeln für den interreligiösen Dialog
5.11 Rückschlüsse für die interkulturelle und politische Bildungsarbeit
6. Kapitel
Im Zentrum des Geschehens.
Gespräche mit VertreterInnen aus Politik und internationalen Organisationen
6.1 Mitreden aber nicht entscheiden. Der Ausländerbeirat einer deutschen Kleinstadt
6.2 Alle anders – alle gleich. Besuch beim Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt
6.3 Beschränkte Offenheit. Gespräche mit Abgeordneten des Deutschen Bundestags
6.4 Vorsichtige Annäherung. Barcelonaprozess und euro-mediterrane Beziehungen der EU
6.5 Sicherheit und Freiheit. Strategische Konzepte der NATO
6.6 Rückschlüsse für die interkulturelle und politische Bildungsarbeit
Kapitel 7
Wie im wirklichen Leben.
Projektideen für die Zukunft
7.1 Vorstellungsgespräch – die eigene(n) Vorstellung(en) entwickeln. Kreative Methode zur Ergebnissicherung
7.2 Karrierefrau – Familienmutter. Interkulturelles Projekt zu neuen Frauenbildern zwischen Okzident und Orient
7.3 Spielend in die Zukunft. Ein interkultureller Kindergarten im Nahen Osten
7.4 Rückschlüsse für die interkulturelle und politische Bildungsarbeit
7.5 Letzte Worte – manchmal anonym. Persönliche Botschaften der Teilnehmenden
Kapitel 8
Zur Möglichkeit des scheinbar Unmöglichen.
Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick
8.1 Überwindung von getrennten Welten. Die (fast) unpolitische Seite des Erfolgs
8.2 Bekehrung der Überzeugten? Die Zielgruppe und ihre Erfolgsaussichten
8.3 Das Scheinbar unmögliche möglich machen. Die Entwicklung einer konstruktiven Dialog- und Streitkultur
8.4 Geschützter Raum und Treibhausklima. Die Vorwegnahme einer europäischen Wirklichkeit
8.5 Nächstes Jahr in Jerusalem? Zur Bedeutung der Orte für vergangene und künftige Projekte
8.6 Ohne Orte keine Zukunft. Zur Schließung des Hedwig-Dransfeld-Hauses
Literaturliste
Anhang I: Programme der Projektveranstaltungen
Zu den Autoren
Martin Kaiser, Jahrgang 1960, Studium der Fächer Politikwissenschaft, Germanistik und Pädagogik in Deutschland und den USA. Referent für politische Bildung bei verschiedenen Trägern, davon 13 Jahre im Hedwig-Dransfeld-Haus, Bendorf. 1997-2003 Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke (AKSB) in der Bundesrepublik. Seit 2004 Leiter der Pfalzakademie Lambrecht. Arbeitsschwerpunkte im Bereich der politischen Bildung, des internationalen Jugendaustauschs (Ost- und Westeuropa, Mittelmeeranrainerstaaten, USA), des interkulturellen Lernens und interreligiösen Dialogs. Zahlreiche Veröffentlichungen zu konzeptionellen und didaktischen Fragen der politischen Jugendbildung, zum biographischen Lernen und zur interkulturellen Arbeit.