Referent/-in
- Dr. Kamal Sido
Kurden und andere Minderheiten zwischen Hoffen und Bangen
Fast alle Kurden, aber auch viele Vertreter anderer Volksgruppen, die ich traf, machten eine friedliche Zukunft der Region Nordsyrien, aber auch des Irak davon abhängig, wer in der Türkei regiert. Wird die Türkei einen neuen friedlichen Weg mit den Kurden innerhalb und außerhalb der Türkei einschlagen oder wird sie auf einem radikal nationalistischen und sunnitisch-islamistischen Kurs beharren? Denn auch im fernen Deutschland und Europa wird man einer aggressiven Politik der Türkei wie bisher nichts entgegensetzen. Die Türkei war und ist für alle Seiten geopolitisch wichtig. Diese geopolitische Lage wird von den Machthabern in der Türkei, insbesondere von Autokraten wie Erdogan, missbraucht, um an der Macht zu bleiben. Dies ermöglicht es den Machthabern in der Türkei, sich sowohl bei der NATO, in der die Türkei seit 1952 Mitglied ist, als auch beim Feind Russland zu bedienen. Leidtragende dieses geopolitischen Spiels waren und sind die Kurden, andere Minderheiten und die Demokratiebewegung in der Türkei.
Über diese und andere Fragen diskutieren wir mit Dr. Kamal Sido, der sich in den letzten Wochen im Irak und in Nordsyrien aufgehalten hat.
Hauptveranstalter: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V., Göttingen